Das ist ein Experiment.
Das sind meine Gedanken.
Das ist ungefiltert.
Der zweite Beitrag in diesem Versuch. Erwarte kein Patentrezept für das was die Headline verspricht. Ich nehme mir ein Wort, einen Begriff, ein Symbol und schreibe einfach das was ich denke bis ich zu einem Punkt komme, an dem ich glaube jetzt kann man den Laptop zuklappen und es ist genau genug gesagt. Eine positive Einstellung und optimistische Lebensweise oder eben einfach: The Good.
06.07.2018
the good
living an optimistic life
- mindfullness
- thinking
- philosophy
lesezeit:
11
Das Gute.
Was ist gut? Wer definiert was gut ist und was nicht? Ist das nächste Glas Wein gut? Ist der berufliche Rückschlag gut? Ist der langsame Fortschritt gut? Ist der fünfte Run in einer Woche gut?
Optimist. Pessimist. Ist das alles was man unterscheiden kann?
Wer ordnet uns ein? Wir uns selbst? Oder jemand? Alle?
Und nachdem wir eingeordnet sind, wodurch definieren wir uns dann noch? Warum Pessimist, warum Optimist?
Wen macht was zu wem?
Halbe Gläser. Voll und leer. Einer von vielen Indikatoren.
Die kleinen Dinge können den großen Unterschied bringen.
Ich ganz persönlich glaube, das Gute zu erkennen und sich immer wieder in den Kopf zu rufen was das Leben wie stark beeinflusst und selbstreflektiert auf dieser Erde zu leben kann einem zwangsläufig nur zu einem sogenannten Optimisten machen.
Eine positive Einstellung zum Leben und zwar in allen Bereichen, sei es bei der Arbeit, im Alltag, im Streit, bei Problemen oder wo auch immer hilft oft schneller zu Lösungen zu kommen und zufriedener zu sein. Man behält das große Ganze, bzw. den Kern der Sache im Blick. Gibt man sich der Unzufriedenheit, dem Disput, der Diskussion oder gar dem Streit und dem Kampf hin, vergisst man am Ende worum es ursprünglich ging und die Diskussion selbst wird Gegenstand der Diskussion. Man strebt nur noch danach den Konflikt zu gewinnen, anstatt einen Schritt zurück zu gehen und sich der Sache für einen Augenblick zu entziehen. Nur so kann man einen neutralen Blick auf etwas richten und dann entscheiden was die beste Entscheidung bzw. Lösung ist.
Dabei gibt es Situationen, in denen nicht alle beteiligten immer zufrieden sein können. Jeder Mensch muss immer ganz persönlich für sich abwägen wie weit man an sein eigenes Wohl denkt und dabei gleichzeitig an das anderer Menschen.
Altruismus ist lobenswert. Altruismus ist ehrenhaft. Altruismus ist selbstlos. Aber auch dieser hat Grenzen. Grenzen die man sich klar machen muss. Denkt man ausschließlich an das Wohl anderer, so vergisst man irgendwann sich selbst und besonders sich selbst zu verwirklichen.
Sich nun komplett dem Egoismus zu verschreiben ist aber sicherlich auch nicht der richtige Weg. Denn so erzeugt man in seinem Umfeld viel zu schnell Frustration, Neid, Wut, Unverständnis und vor allem Ablehnung.
So steht man schnell alleine da.
Ein gesund ausgeprägter Egoismus ist insofern gut, als dass man für sein eigenes Wohl gesorgt hat und sich und seiner Entwicklung keine Steine in den Weg gelegt hat ist meiner Meinung nach die beste Art um mit sich selbst und seinem Leben zufrieden zu sein und dabei immer noch die Möglichkeit zu haben altruistisch zu handeln und anderen Menschen zu helfen, für sie da zu sein, sie zu unterstützen.
Aber wie könnte man die Hilfe für andere sein, wenn man selbst nicht das lebt, was man anderen rät und selbst nicht das ist, was man vorgibt zu sein oder anderen rät zu werden. Wenn man sich also nicht einmal selbst helfen kann. Wie könnte so Vertrauen aufgebaut werden?
“Mit sich selbst im Reinen sein.“
Ein Spruch den man an jeder zweiten Ecke aufschnappt. Doch wer kann das von sich behaupten? Ja wer?
Mit sich selbst im Reinen sein, zufrieden sein, ausgeglichen sein. All das ist meiner Meinung nach die wesentliche Grundalge für eine wahrhaft optimistische Einstellung. Ich kenne so viele Menschen, die am Sonntagmorgen schon über den kommenden Montag und die anstehende neue Arbeitswoche klagen. Damit ist schon die alltäglichste Beschäftigung von allen und die Tätigkeit für die wir die meiste Zeit unseres Lebens aufwenden mit negativen Gefühlen behaftet. Dies gilt natürlich nicht für jeden. Aber wer sind die, die sich auf den nächsten Tag freuen, egal ob es ein Samstag, ein Mittwoch oder gar ein Montag ist. Ist uns nicht allen die Wahl gegeben was wir aus unserem Leben machen? Natürlich gibt es schwach entwickelte Länder in denen die größte Freude darüber aufkommt, wenn jeden Tag etwas zu essen auf dem Tisch steht. An eine Ausbildung und dann auch noch in die Richtung die man sich selbst wünscht ist dort oft gar nicht zu denken.
Aber bleiben wir bei einem klassischen Beispiel bei einem Individuum aus der Mittelschicht. Die meisten dieser Menschen gehen den Weg, den ihre Eltern zunächst für sie bereit legen und später mit allem guten Willen ans Herz legen. Diese wiederum haben es von ihren Eltern genauso gezeigt bekommen, genau wie deren Eltern davor.
Alle zusammen werden von der Gesellschaft geleitet und mit all ihren Erwartungen durchs Leben geführt und geprägt.
Ein hochinteressanter Zusammenhang. Der französische Soziologe Pierre Bourdieu geht sogar soweit zu sagen, dass wir Menschen keine Eigene Meinung hätten, sondern diese von Geburt an durch die Gesellschaft für uns zurecht gelegt wird.
Wie wachsen wir auf? Wo wachsen wir auf? Mit welchem Umgang wachsen wir auf? Welche Probleme begegnen uns schon im Kindesalter?
Und genau hier beginnt der Moment, wo wir zu Pessimisten heran wachsen, weil die Gesellschaft uns oft auch gar keine Wahl lässt.
Wer ist mit 6 Jahren schon so selbstreflektiert zu sagen, auf welche Schule er gehen möchte? Vielleicht auch auf gar keine?! Mit 18 Jahren muss langsam überlegt werden auf welche Universität man gehen möchte.
Soll es überhaupt der akademische Weg sein? Oder lockt das erste große Geld bereits in einen Beruf, den man nach 5 Jahren schon gar nicht mehr machen will? Alle erwarten gute Noten, alle erwarten gute und möglichst viele Abschlüsse. Alle erwarten den „üblichen“ Weg um nicht allzu sehr aus dem Raster zu fallen oder mit spöttischem Blick betrachtet zu werden.
So kann der Pessimismus nur reifen und reifen. Man unterwirft sich Konventionen die andere in dieser Welt aufgestellt haben. Man strebt nach Dingen, die einen im tiefsten Inneren vielleicht gar nicht interessieren. Man verfolgt Ziele nur um sich einen bestimmten Lebensstandard zu leisten oder eine noch größere Wohnung zu beziehen oder Respekt und Anerkennung zu erlangen und so weiter und sofort.
Fragen wir einige der erfolgreichsten Bänker des Landes. Was auch immer sie täglich machen. Wenn sie nach Hause gehen, glaube ich über die meisten sagen zu können, dass diese dort nicht etwa noch den Abakus zur Hand nehmen und damit herumspielen weil Zahlen und Rechnungen tatsächlich ihre tiefste Leidenschaft sind.
Wie schon in meinem Eintrag „Your Wall of Life“ beschrieben, glaube ich stark daran, dass der Weg das Ziel ist. Optimisten und Menschen die zu sich selbst gefunden haben und wahrlich mit sich im Reinen sind, werden sonntags mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit nicht sagen, dass sie keine Lust auf den nächsten Tag haben. Im Gegenteil, sie leben einfach Tag um Tag, Woche um Woche, Jahr um Jahr weiter und sehen das schöne daran. Das Leben passiert jeden Tag, in jeder Sekunde, jeder Situation, bei jedem Kaffee den man sich unterwegs kauft, bei jedem Song in der U-Bahn, bei jedem Tritt ins Pedal, bei jedem Schlag auf die Tastatur. Selbst ein Beruf der uns keinen Geldspeicher füllt in dem wir schwimmen können wie Dagobert Duck kann für wahrhafte Glückseligkeit und Zufriedenheit sorgen wenn er uns das tun lässt was wir lieben.
Wir sind nicht auf diese Welt gekommen um zu arbeiten. Wir sind nicht auf diese Welt gekommen um uns selbst kleiner zu machen und unterzuordnen. Wir sind auf diese Welt gekommen um zu leben. Finde zurück zu den Basics, halte dich nicht immer an Konventionen, die dir seit der Geburt bekannt sind. Mach es auch mal anders als es alle erwarten würden. Nimm nicht immer den leichtesten Weg. Nimm nicht jede Abkürzung. Kennst du auch den langen Weg, den anstrengenderen, den schwierigeren, dann weißt du viel eher den leichten zu schätzen und lernst auf den härteren Wegen sogar noch dazu. Sei es über dich, deine Umwelt, die Straßen, deine Fähigkeiten, oder deine Mitmenschen.
Dir werden immer wieder Steine in den Weg rollen. Steine die größer und Steine die kleiner sind. Und seien Sie noch so riesig: Die erste Reaktion eines Pessimisten ist immer die Ablehnung, das Nein sagen, die Ausrede suchen.
Dadurch ergibt sich ein Teufelskreis.
Einer der niemals endet. Suche ich jedes Mal nach einer Ausrede und dem leichtesten Ausweg werde ich bei neuen Hindernissen und Problemen immer wieder den einfachsten Weg suchen, anstatt aus der Erfahrung der Herausforderung zu lernen und den schweren Weg zu nehmen.
Denn dann weiß ich beim nächsten Mal was mich erwartet. Ich kenne den schweren, ich kenne den leichten Weg. Ich kann eher abwägen was die effizienteste Lösung ist und mich am meisten nach vorne bringt. Ich kann mir selbst die Angst nehmen weil ich weiß was auf mich zukommt. Und das wichtigste ist immer die Relevanz. Die Relevanz eines Moments bzw. einer Herausforderung für mein Leben.
Wie schlimm kann ein unangenehmes Gespräch sich auf den Rest meines Lebens auswirken? Wie schlimm kann eine Klausur und deren Ergebnis sich auf mein Leben auswirken? Wie schlimm können all die vielen Ereignisse für mein späteres Leben schon sein?
Wie so viele es hinterher gerne sagen ist die Antwort meistens gleich Null.
Genau das muss man sich vorher ins Gewissen rufen. Vor der Prüfung, den neuen Wegen, dem Unangenehmen, den Herausforderungen oder was auch immer mir in der kommenden Zeit Sorge bereitet.
Und genau dies ist mein Mantra um ein Optimist zu sein. Alles im Leben hat irgendetwas positives an sich und ist gleichzeitig in seinem Augenblick noch so unbedeutend für die eigene Zukunft.
Man wird zu dem der man ist über eine sehr lange Zeit und nicht an einem Tag zu einem bestimmten Termin.
Sage dir jeden Tag und zu jeder Gelegenheit für alles was auf dich zukommt, cool dann weiß ich hinterher wie es geht oder kann sagen und zeigen, dass ich das schon mal gemacht habe.
Sage dir es muss für irgendetwas gut sein und wenn es 10 Jahre dauert bis dir auffällt was du eventuell aus einer bestimmten Situationen heraus gelernt hast.
Dies gilt auch für vermeintlich extrem positive Dinge, Anschaffungen oder Erlebnisse.
Sei es das neue Handy, der nächste Urlaub, das neue Auto.
Steht es noch bevor ist die Freude überwältigend, das Leben nach der Anschaffung so viel besser, schöner und bunter. Und oft hört man so viele danach doch nur wieder klagen. Ach das Handy hab ich jetzt auch schon wieder 2 Monate. Ach das Auto bringt mich auch nur von A nach B. Ach der Urlaub ist auch schon lange vorbei und war so teuer.
Warum klagen? Warum etwas so viel Bedeutung beimessen um sich hinterher nur selbst zu enttäuschen.
Sei reflektiert. Hinterfrage, warum dich ein kommendes Ereignis so erfreut und deinen Puls höher schlagen lässt und mache dir klar was das in deinem Leben ändert.
Nichts.
Es macht dich nicht cooler, es macht dich nicht besser, es macht dich nicht erfolgreicher, okay vielleicht macht es dich erfolgreicher.
Aber es verändert einfach nichts.
Und das ist der Punkt. Das Leben bleibt das gleiche.
Stellt man sich das Ganze als Kurve vor, geht es kurz nach oben für eine kleine Dauer des lang ersehnten Glücks und dann sogar tiefer nach unten als zuvor, da einem irgendwann klar wird, dass das Leben gar kein anderes schöneres besseres ist als das was man vorher schon hatte.
Mache dir klar, was dich wirklich an etwas freut. Freue dich auf das was du mit allem neuen wirklich machen kannst was du vorher nicht machen konntest.
Freue dich auf die neuen Erinnerungen die du hinterher haben wirst.
Freue dich auf den Moment und scheint er noch so flüchtig. Greife ihn, versinke in ihm, lebe ihn und genieße ihn in vollen Zügen.
Das Gute steckt überall und es ist so viel schöneres im Leben und auf dieser Welt zu sehen als schlechtes und negatives.
Erkenne das Gute in den kleinen Momenten die dir ein Lächeln auf dein Gesicht zaubern. Die kurze Erinnerung an einen alten Freund. Der kleine Sonnenstrahl der deine Nase küsst. Der erste Schluck Kaffee in deinem Lieblingscafè. Erkenne das Leben wenn wenn es dir die Hand aufhält. Wage, riskiere, versuche, probiere, falle, steh auf und entdecke dich immer wieder neu. Das Leben muss nicht darin bestehen jeden Abend auf der Couch vor dem TV einzuschlafen. Geh raus, geh mal nach rechts anstatt nur geradeaus und andersherum.
Erkenne Dinge die du nicht ändern kannst und akzeptiere das.
Belaste dich damit nicht.
Gibt es Dinge die du ändern kannst die du als missständlich ansiehst oder gar verurteilst dann tu etwas, handle und gib das Gute weiter. Jeder Versuch ist mehr Wert als es hinterher zu bereuen.
Das Gute kann so klein sein und ist jeden Tag so wunderbar zu finden. Das Leben passiert jeden Tag. Mach dir jeden Tag zu einem Abenteuer mit neuen Momenten, Erinnerungen, Neuem, Alten und was auch immer dir gerade vor die Füße fällt.
Selbst der Kaffee den du vielleicht gerade trinkst während du das hier auf dem Balkon liest und was auch immer du zu den Worten hier denkst und was auch immer diese in dir auslösen. Das ist Leben. Das bist du. Das ist gut.
Ich tippe gerade die letzten Worte während der Fahrt im Zug, die Sonne wärmt meine Haut und ich lasse mich nun von meinen Lieblingsklängen der Musik in den Tag tragen.