Das ist ein Experiment.
Das sind meine Gedanken.
Das ist ungefiltert.
Wann sehen wir sie kommen?
Wann sehen wir sie gehen?
Kann man sich darauf vorbereiten? Sich schützen, trainieren, sensibilisieren und alles dafür tun, um nach allen Regeln der Kunst gewappnet zu sein? Und wofür überhaupt?
Suchen wir nach Ihnen oder erwarten wir sie, kommen sie nicht.
Ignorieren wir sie, erschlagen sie uns, reißen uns den Boden weg und lassen uns alles andere vergessen.
Sie kommen dann, wenn wir vollkommen unbewaffnet und ahnungslos sind, dass sie geradewegs auf uns zu rennen.
Es sind die Höhen und Tiefen unseres Lebens. Und um der metaphorischen Ader treu zu bleiben: Of Valleys & Mountains.
24.01.2020
of valleys & mountains
your lines of life
- self awareness
- mindfullness
- thinking
- philosophy
lesezeit:
6
Vergleiche gibt es genug. Unser Leben wird in allen möglichen Formen, Graphen, Diagrammen, Farben und Bildern dargestellt.
Jeder interpretiert es anders, jeder gibt unterschiedliche Tipps, jeder weiß es besser, jeder weiss es schlechter.
Egal wie man es auch dreht und wendet - Wir machen Fehler. Wir stehen wieder auf. Wir entscheiden uns falsch - wir stehen wieder auf. Wir stehen vor einer Wand - wir durchbrechen sie, fliegen darüber oder gehen einfach einen anderen Weg. Wir stehen immer wieder auf, egal wie hart wir gefallen sind. Ein ewiger Kreislauf. Wir lernen aus jeder Narbe, jedem Sturz, jedem Verlust und allem was dazugehört.
Es gibt immer Ausnahmen. Ausnahmen die uns völlig aus dem Gleichgewicht bringen. Ausnahmen, die unser Leben wie wir es führten vielleicht vollkommen aus der Bahn werfen können.
Sie können gut sein, sie können schlecht sein. Entscheidend ist, was wir aus ihnen machen, wie wir weiter machen und mit ihnen umgehen.
Trauer, Verlust, Angst, Neid, Versagen, Enttäuschung - all diese Gefühle - sie treiben uns in die tiefsten Täler unserer Emotionen - wir finden uns an einem düsteren Ort wieder. Vielleicht waren wir schon mal da - vielleicht kennen wir ihn gut, zu gut. Vielleicht hatten wir gehofft, wir kommen nie wieder hier her - haben ihn hinter uns gelassen, ihn zugemauert und für immer verschlossen - und doch sind wir da. Hier liegt etwas. Etwas was wir kennen und uns Vertrautheit schenkt. Ein Seil, eine Leiter, eine Hilfe die uns schon beim letzten Mal hier raus geholfen hat und es wieder tun wird, immer wieder - es wird leichter, jedes Mal ein bisschen mehr. Das Aufstehen, das weiter machen, der erneute Versuch, die zweite Chance.
Wir wissen wo wir danach beim letzten Mal gelandet sind. Wir wissen welches Licht wir nach dem letzten Aufstieg erreichten, was wir gelernt haben, wie stark wir geworden sind.
Diese Vertrautheit, des Ortes, des Weges, nimm sie und verlass dich auf sie - schenke dir an diesem dunklen Ort die Chance des Positiven und erkenne was vor die liegt, wie gut es dir bald gehen wird und wie weit du seit dem letzten Mal schon gekommen bist. Egal wie oft du noch in dieses tiefe dunkle Tal hinab fällst - es liegt jedes Mal ein bisschen höher - ist jedes Mal ein bisschen heller und jedes Mal ein bisschen näher an dem Ort, von dem du das letzte mal gefallen bist - den Bergspitzen deiner Gefühle. Sie sind die kurzen und heftigen Highs in deinem Leben - Adrenalin, Rausch, fliegen, schweben, fallen lassen, lachen, schreien, feiern & Glück, pures Glück. Du fühlst dich wie in einem Rausch, könntest Bäume ausreißen und all das Glück und Licht was dich durchströmt kaum fassen. Du bist so hoch hinausgeschossen - du fühlst dich unbesiegbar. Es kam aus dem nichts, hast nicht damit gerechnet - das macht es umso intensiver. Hier oben ist es so warm, so hell, so schön - nie wieder willst du gehen. Genau an dieser Schönheit krallst du dich fest, du gibst alles um nicht zu fallen und genau in dem verbissenen Versuch alles richtig zu machen stürzt du umso härter, fällst umso tiefer und willst einfach nur wieder in dieses Gefühl, diesen wunderschönen Ort den du von so tief unten siehst.
Der Höhenunterschied dieser beiden Orte - nur du bestimmst wie dieser sich in deinem Leben verhält. Proportional? Gegen 0? Exponentiell? Linear?
Auch an diesem Ort, dem höchsten bisher, warst du schon einmal, siehst die Stelle, wo du das letzt Mal gestürzt bist.
Siehst den tiefen Fall, den du nie wieder fallen willst. Hast Respekt, Ehrfurcht, Angst - vor dem Verlust all der Dinge, der Werte, der Gefühle die du hier oben hast.
Und hier scheidet sich dein Weg. Geh aus dir raus - weit raus.
Betrachte deinen Weg bis zu dem Punkt aus weiter, weiter Ferne - Betrachte wo du stehst.
Erkennst du sie? Die Kurve? Die Kurve deines Lebens und all deiner Erfolge und Niederlagen? Sie geht rauf und runter, rauf und runter, rauf und runter - es hört nie auf. Es wird nie immer nur rauf oder immer nur runter gehen - aber eines kann passieren. Schau dir die höchsten Punkte an. Schau dir die niedrigsten Punkte an. Verbinde die höchsten Punkte. Verbinde die niedrigsten Punkte.
Du entscheidest was sich dir nun offenbart!
Sind diese Linien vollkommen horizontal? Oder steigen sie nach oben?
Laufen diese Linien parallel? Oder werden sie sich eines Tages überkreuzen.
Nimm dir an diesen Extrempunkten den einen Moment zu erkennen, was dich zu ihm geführt hat. Erkenne was du für den harten Anstieg auf dich genommen hast. Erkenne welche Schritte dich haben so tief fallen lassen. Und erkenne besonders, welche Wege absolut nicht in deiner Macht lagen. So lernst du aus jedem Extrem, wächst daraus und wirst stärker, gefestigter, stabiler. Du wirst immer wieder hoch fliegen und immer wieder hoch fallen.
Aber! Konzentrierst du dich auf all das positive um dich herum und steigst stets mit starkem Willen und neuer Energie aus allem hervor, was sich dir in den Weg stellt, fliegst du immer wieder ein Stückchen höher und wirst nie wieder so tief fallen wie zuvor. Denn irgendwann - und genau dann steigen deine Linien:
“Dann liegen deine dunkelsten Täler genau da, wo einst deine höchsten Höhen lagen …“
Es ist ein kalter Abend im nahenden Winter. Keine Pläne. Treiben lassen. Zeit genießen, das Sein genießen, Klänge und Visionen von Künstlern dieser Welt berühren die Sinne und entfalten die Fantasie. Schweben und zur Mitte finden. Inspiration. Kreativität. Sie fliessen. Die Noten der Musik tragen dich spontan in die kalte Nacht und vollkommen entspannt lässt du die Zeit einfach laufen. Die Welt einfach drehen. Du weisst nicht was dich erwartet und genau so soll es sein - du bist in deiner Mitte und egal ob du fliegst oder fällst, du weißt, du findest immer wieder genau hier her zurück und freust dich auf jeden Schritt mit dem du weiter wachsen und noch mehr zu dir selbst finden kannst. Genau dann öffnet sich eine Tür, eine Hand, ein Moment, ein Ort, ein Wort und es katapultiert dich so stark wie schon lange nicht mehr:
Direkt in dein dunkelstes Tal oder auf deinen höchsten Berg, so nah der Sonne, wie nie zu vor.
Sie warten auf dich …