Das ist ein Experiment.
Das sind meine Gedanken.
Das ist ungefiltert.
Im Mai 2019, am Strand der italienischen Insel Sizilien im Ort Cefalù, saß ich im Sand und dachte nach. Im April 2016 ging mein erstes Kundenprojekt online und mein nebenberufliches kleines Business in der Selbständigkeit hatte begonnen.
Doch wie nenne ich das was tue überhaupt? Mit welchem Namen kann ich betiteln was ich anbiete - wie soll sie heissen meine Marke?
3 Jahre lang machte ich es mir leicht und nannte mein kleines Unternehmen einfach: RK Designs.
Max Mustermann GmbH hätte es nicht besser hinbekommen können.
Nachdem ab Ende 2018 die Aufträge langsam Fahrt aufnahmen und sich alles etwas „ernster“ anfühlte, war schnell klar: es muss mehr sein als nur Initialen und ein völlig verbrauchtes Wort.
Da saß ich also am Strand und hatte idealerweise den Kopf so frei wie schon länger nicht mehr und ließ die Gedanken fließen.
In der Tiefe gehört so viel mehr dazu, aber in aller Kürze: Ich kam irgendwann bei der Frage an: Was mache ich eigentlich in meiner Arbeit so ganz rational und minimalistisch betrachtet?
Und dann ging es ganz schnell:
Ich mache Dinge sichtbar (Marken, Produkte, Portfolios, Ideen, etc.) und ich verschönere sie - im italienischen Wortschatz finden sich dazu die Worte visibile (rendere) und abbellire. Gießt man die beiden in ein Kompositum und rundet dieses in der Endung mit einem io (ital.: Ich) ab, hatte ich gefunden was ich suchte, meine Brand:
Ich mache Dinge sichtbar und verschönere sie - kurz: VIBELLIO.
Heute (Stand:01/22) steht diese Marke im Impressum von über 25 Websites, 2 Apps, 1 Podcast und vielen anderen kleineren Projekten und stetigen Erweiterungen.
Nun gibt es Neuigkeiten und um diese zu feiern startet 2022 mit einem VIBELLIO Corporate Design Refresh und noch vor Ende des Jahres wird eine völlig neu gedachte VIBELLIO Website folgen (Die aktuelle wird diesen Monat 4 Jahre alt).
Mit großem Stolz kann ich heute darüber schreiben, einen neuen Meilenstein erreicht zu haben:
Im Januar 2022 habe ich die Agenturwelt verlassen und arbeite fortan vollständig selbständig und nur noch unter einem Namen:
VIBELLIO.
18.01.2022
Vibellio [visibile:abbellire]
Self-Employment: dreamed for, worked for, living now
- branding
- corporate design
- self employed
lesezeit:
7
Was bedeutet das für die Zukunft?
Wenn man mit der Entwicklung einer Marke, mit dem Aufbau einer Unternehmung beginnt, steht man mit vielem, ja fast allem immer sehr am Anfang: Wissen, Skills, Kontakte, Werkzeuge, Erfahrung und eben auch das schillernde Kleid nach außen.
Über die Zeit und nach Monaten und Jahren schleifen Erfahrungen und Entwicklungen die eigenen Fähigkeiten und das eigene Arbeiten.
Jedes neue Projekt, jeder neue Auftrag, profitieren davon und starten immer auf der neuesten Stufe der Erfahrung.
Das Ergebnis kann(!) also theoretisch jedes Mal besser werden.
Das gilt natürlich nicht immer, da manche Rahmenbedingungen stetige und gute Entwicklung manchmal einfach nicht zulassen.
Nun damit all dieser Prozess aber nicht nur Aufträgen und Kunden zu Gute kommt, darf der eigene Auftritt auch hin und wieder davon profitieren.
Irgendwann passt das alte Fundament nicht mehr zu neuen Inhalten und besonderen Projekten und dann wird es Zeit umzubauen, umzudenken und neu zu strukturieren.
VIBELLIO ist an genau diesem Punkt angekommen und braucht ein neues Gewand. Manches bleibt, manches geht.
Eine Website die zu Zeiten des Studiums entstanden ist und noch viele studentische prototypische Arbeiten als erstes Inhaltselement auf der Startseite zeigt, wird der Kernleistung als B2B-Dienstleister Entwicklung- und Designarbeiten für Web, App und mehr anzubieten nicht mehr ganz gerecht.
Eine neue Website soll keine Ansammlung von „Schreib mir jetzt“-Buttons und Kontaktaufrufen sein.
Vielmehr soll sie zeigen, wie ein Produkt, eine Dienstleistung als Geschichte erzählt werden kann und was in den 20ern des 21. Jahrhunderts mit Webtechnologien alles möglich ist.
Vue.js und das dateibasierte CMS Kirby werden das Grundgerüst der neuen Website bilden und vibell.io zu echter Handarbeit machen.
Was ist heute neu?
Angefangen mit dem Logo.
Mit viel Zeit und Liebe steckt einiges an Gedanken und Geschichte hinter dem Logo und es ist keinesfalls nur ein zufällige Aneinanderreihung von geschnittenen Kreisbögen. [Dazu an einem anderen Tag mehr].
Der Kern sollte bleiben aber dennoch einfach werden, minimalistischer, lesbarer und universeller anwendbar.
So wurden die Formen reduziert, Strichstärken verändert und alle Elemente geometrisch perfekter angeordnet.
Der Vergleich zwischen alt und neu:
Visitenkarte und Rechnungspapier greifen das neue Logo auf und wurden genau wie das Logo für eine breitere und problemlosere Anwendung angepasst und neu gedacht:
Was bedeutet die neue Freiheit, wenn man sie denn so nennen kann?
Wenn man 4 Jahre lang an einer Hochschule studiert und nahezu jedes Modul die praktische Anwendung erwartet, denkt man von Anfang an in Projekten. Man denkt in Nutzerführung, man denkt in Marken, man denkt in großen Ideen, Prototypen und Präsentationen und all das frei von Einschränkungen durch Kunden, durch kalkulierte Stunden, kalkulierte Kreativität und dem festen Kleid alter Arbeitszeitmodelle.
Wenn man einmal verstanden hat welche besondere Zeit einem hier geschenkt wird und das Privileg geniesst sich diese Zeit auch noch leisten zu können, hat man fantastische Jahre vor sich und keine Idee, keine App, kein Prototyp ist zu groß, um ihn nicht doch bis zum Semesterende fertig zu bekommen.
Nur eine Ressource ist auch hier begrenzt, so wie in jedem Teil unserer Daseins: Zeit.
Doch es gibt einen feinen Unterscheid: In der Zeit des Studierens gibt es vor den festen Deadlines der Semesterabgaben nur eine Person vor der man sich verantworten muss und welchen Wert diese Zeit hat: vor sich selbst.
Kommt man aus diesem Gefühl in der „klassischen Welt“ der Kundenprojekte und Agenturen an, ist die Neugier über das angewandte Wissen an sichtbaren und „echten“ Marken und Auftritten schnell verflogen und man merkt schnell was die Fesseln um die neuen Projekte legt, die vor einem liegen.
Budget, Stundenkontingente, Buchungssysteme, keine Zeiträume für echte Atempausen zwischen Projekt 1 und 2 und manchmal altes Denken für längst 3 Mal aktualisierte Techniken und Systeme.
All das ist natürlich wichtig, um ein Unternehmen liquide zu halten, sichere Arbeitsplätze zu schaffen und perspektivisch für Entwicklung zu sorgen, nur ist es manchmal schwer damit umzugehen, wenn man sich so sicher ist, 10-20h Stunden mehr würden das Projekt so sehr vom überfluteten Internet abheben. Doch eben das will nicht jeder Kunde bezahlen und auch aus unternehmerischer Sicht muss man hier einen Schritt zurückweichen, um für das Unternehmen und das Team klug entscheiden und nicht für den Glanz des Projektes.
Es wäre natürlich schön wenn es andersherum wäre, doch dahin muss sich das Unternehmen mit der eigenen wirtschaftlichen Kraft und dem eigenen Kundenportfolio erst mal entwickeln.
Was also tun, wenn man in der Liebe zum Detail und in sich möglichst stimmigen Systemen (kein System ist perfekt) oft über die Zeit läuft und es dennoch immer wieder versucht, Projekte möglichst so frei anzugehen, wie man es gelernt hat?
Ganz genau, man verantwortet die Zeit vor sich selbst, optimiert Zahlen, Daten und Fakten von Projekt zu Projekt und versucht jedem neuem Auftrag so viel Liebe zum Detail zu schenken, wie dem eigenen Branding.
Der Wunsch war schon im 1. Semester des Studiums ausgesprochen - der Grundstein 2016 gelegt, die Weichen zu Beginn 2019 gestellt und nun, 2022, geht ein sehr sehr großer Wunsch in Erfüllung:
Die freiberufliche Selbständigkeit.
In der Planung könnte es nicht besser starten und ich freue mich schon jetzt die nächsten Projekte zu zeigen und noch in diesem Jahr auf der neuen Website von VIBELLIO zu teilen.
Eines der größten Highlights des anstehenden Jahres wird die spielbare Beta meiner neuen App A Stranger’s Journey sein und mit etwas Glück und der richtigen Menge Zeit, die Veröffentlichung des Spiels für iOS und Android.
Seid gespannt…